Wie die Bahn auf unvorhergesehene Streckensperrungen reagiert

Ich war gestern mal wieder Geisel der Bahn. Auf der Strecke zwischen Nürnberg Hbf und Nürnberg-Stein wurde ein Bauarbeiter von einem Zug erfasst. Deshalb wurde die Strecke zwischen den beiden Bahnhöfen für den Zugverkehr gesperrt. Sotwas kann passieren und hier trägt die Bahn auch keine Schuld.

Allerdings war der Umgang mit der Sperrung alles andere als Professionell. Ich hatte sogar den Eindruck, im Bereich des Nürnberger Bahnhofs war das die erste Streckensperrung, und niemand weiss was zu tun ist.

Fangen wir doch mal vorne an:

Als ich so gegen 15:10 Uhr an den Bahnhof kam, las ich auf der großen Anzeigetafel, dass mein Zug (IC 2064 nach Karsruhe) heute ausfällt. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht was passiert war. Mir viel jedoch auf, dass alle Züge, die in Richtung Ansbach fahren sollten Ausfallen. Da dachte ich schon dran, dass wohl was auf der Strecke passiert sein musste. Da ich nun nicht mehr wusste, wie es weiter geht, hab ich mich in die noch übersichtliche Schlange am Servicepoint eingereit. Von dort wurde ich, wie alle Reisenden in diese Richtung, zum SEV (Schienenersatzverkehr) am Südausgang geschickt.

Am Südausgang angekommen, sah ich eine Menschenmenge an einem Reisebus, der das Schild SEV trug. Als ich mich dem Bus näherte, war schon gut zu sehen, dass dieser voll ist. Vor dem Bus rannte ein Rotkäppchen (Bahn Service Mitarbeiterin) herum, und versuchte Reisende wieder aus dem Bus herauszu hohlen. Dieser SEV-Bus sollte zunächste alle Fernreisenden zum Bahnhof Nbg-Stein bringen. weils ab dort mit dem IC in Richtung Stuttgart/Karlsruhe weiter ging. Also musste erst mal wieder die hälfte der Businsassen aussteigen damit wir, die Fernreisenden, einsteigen konnten. Dies Zog sich jedoch hin, so dass der BUS nach ca. einer halben Stunde losfuhr.

Für die Fahrt zum Bahnhof Nbg-Stein war der Bus dann ca. 1 Stunde Unterwegs, was jedoch an der beginnenden Rush-Hour in Nürnberg lag. Als wir endlich am Bahnhof in Stein angekommen sind, stellten wir Fest, die Strecke wohl schon wieder frei gegeben war, da Züge aus Nürnberg kommend durch den Bahnhof fuhren. Der IC wartet tatsächlich auf Gleis 3 und nahm dann die Fahrt mit cam 60 Min Verspätung auf.

So, nun mal zu meinen Kritikpunkten:

Dass die Bahn keine Schuld an der Streckensperrung trägt, hab ich ja bereits erwähnt. Aber wie mit der Situation umgegangen wurde war extrem lausig. Der Nürnberger Hbf ist als internationaler Knotenpunkt ein wichtiger Bahnhof im Bahn-Fernverkehr. Gerade solche wichtigen Knotenpunkte müssen auf solche Beeinträchtigungen vorbereitet sein. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit, in relativ kurzer Zeit für Ausreichend Schienenersatz zu sorgen. Meines wissens nach dar der vorgefahrene Bus, den dann nur die Fernreisenden, also wir, nutzen durften, der einzige SEV-Bus.Also ein Bus der den Ausfall mehrerer Züge ausgleichen soll. Super geplant.

Warum der SEV dann eine Stunde durch die Stadt gegondelt wurde, obwohls vom Hauptnbahnhof weitaus schnellere Möglichkeiten nach Stein gibt, bleibt auch das Geheimnis der Bahn. Wenn ich bei der Bahn für diese Art der Kriesenbewältigung zuständig gewesen wäre, hätte ich das so gemacht:

– SEV mit der U-Bahn, und zwar zu der Haltestelle, die dem Bahnhof Nbg-Stein am Nächsten liegt (ich glaube Röthenbach)

– SEV-Pendelbus zwischen Bahnhof un UBahn-Haltestelle. Da der Bus hier nur kurz Unterwegs wäre, würden sogar 1 -2 Busse reichen, die dann mehrmals fahren.

– mehr Servicepersonal zur Verfügung stellen um die Reisenden zu informieren (am Südausgang hab ich nur 1 Rotkäpchen gesehn)

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