02219854910 – Oder wenn Betrüger sogar zum Lügen zu doof sind

Diese Woche tauchte o.g. Rufnummer mehrmals in unserer Anrufliste auf. Entweder war bei uns niemand da, der ran gehen konnte, oder wenn mal jemand ran ging, wurde aufgelegt. Das übliche halt.

Vor ca. 10 Min. hat das Telefon mit selbiger Nummer wieder geklingelt. Unter whocallsme.com hab den Anruf wie folgt umschrieben:

Eben haben die auch bei mir angerufen. Die Dame am Telefon hat gleich angefangen loszuplappern von wegen Deutscvhe Klaswsenloterie und sie hätten ja schon 2 Losanteile für mich reserviert usw. Mitten imn Redefluss lass sie mir auf einmal eine Adresse vor, die meiner ziemlich ähnlich war, aber die falsche Hausnummer unterhielt.
Als ich sie fragte, woher sie denn meine Daten hätte, meinte sie nur, das wäre alles legal und ich hätte zugestimmt. Als ich ihr sagte, das wäre wohl Illegal, da ich mit sicherheit, wenn ich für sowas meine einverständnis geben würde, auch die richtige Adresse angeben würde. Darauf schrie sie mich an, ich soll ihr nichts Unterstellen, worauf hin ich sie eine Betrügerin genannt habe. Danach hat sie aufgelegt.

Was ich dort vergessen habe zu schreiben folgt nun:

Zu Beginn des Gespräches wollte sie Herrn <Nachname der Chefin> sprechen. Als ich fragte um was es denn geht, begrüßte sie mich mit „Gut dass ich sie persönlich am Apparat habe“. Ich hab ihr also weder gesagt, dass ich der sei, den sie gerne hätte noch wer ich wirklich bin. Direkt darauf hat sie ihren auswendig gelernten Text runtergerattert wie eine Maschinenpistole.

Mitten im Redefluss, also ohne eine Pause zu machen, las sie dann die Adresse mit der falschen Hausnummer vor und meinte, sie schickt die Unterlagen dann direkt dort hin.

„STOP!“ hab ich in den Hörer gebrüllt, damit sie mal ihr Plappermaul hällt. Als ich sie damit zum schweigen gebracht habe, fragt ich, wo sie diese Daten her hat. Ihr Antwort war nicht falsch, aber auch nicht das was man auf so eine Frage erwartet, denn sie meinte „die stehen hier in meinem System“. Als ich ihr daraufhin sagte, dass diese Art von Anrufen Illegal ist, wurde sie aufmüpfig und meinte, es wäre alles legal. – Nochmal zur Erinnerung, die Person, die sie gberne gesprochen hätte hat noch nie unter dieser Adresse exisitiert, existiert dort nicht und wird auch nie dort existieren! – Ich hätte dazu meine Zustimmung gegeben.

Als ich ihr dabei etwas lauter widersprach schrie sie mich an „Wollen sie mir etwa unterstellen, dass wir ins Telefonbuch schauen?“ Als ich ihr dann erklärte, dass die Adresse falsch sei, meinte sie nur „dann können sie mir jetzt die richtige Adresse geben!“, was ich verneinte. Ich hab ihr dann nochmal gesagt, dass dieser Anruf gerade Illegal ist und dass sie mir ja nur Lotterielose verkaufen wolle. Darauf hin wurde sie wild, und schrie ich soll ihr nichts unterstellen, sie will mir ja garnix verkaufen. Daraufhin hab ich sie eine Betrügerin genannt, worauf sie dann meinte nicht in diesem Ton und auflegte.

Mit der Frage mit dem Telefonbuch hat sie sich selbst verraten, wie sie an die falschen Daten kamen, allerdings haben sie die nicht aus dem aktuellen Telefonbuch. Im alten Telefonbuch stand nämlich aufgrund eines Fehlers bei der Telekom tatsächlich die vorgelesene Adresse drinnen. Im neuen stehen nur noch unsere Namen ohne Adresse.

Der Anruferin ging es hier nur dadrum, mir irgendwelche Lose zu verkaufen. Die Gewinngarantieen, die sie in ihrem Vortrag runtergeprabbelt hat, können allein schon vom gesunden Menschenverstand her garnicht zutreffen. Und den leuten falsche versprechen zu machen, damit sie was kaufen nennt man, glaub ich, Betrug.

Ach ja, die übermittelte Rufnummer ist NICHT zurückrufbar. Falls jemand weiss, wie die Betrügerfirma hinter dieser Nummer heisst, kann er das gerne in den Kommentaren vermerken oder mailen. Ich aktualisier dann dieses Posting.

Die Antwort auf meine Frage nach §34 BDSG kam ja schnell

Nach dem ich nach wie vor keine Erlaubnis habe,  Mails von Dr. G. zu veröffentlichen, fass ich mal mit eigenen Worten zusammen, wie sich Abgeordnete Adressen von fragenden Bürgern beschaffen, bzw. wie das lt. einer seiner Büromitarbeiterinnen in meinem Fall gelaufen ist. Wenn das folgende die normale Vorgehensweise ist, dürfte die Rate an False-Positives allerdings etwas über 0 liegen.

Also in Berlin läuft das so:

  1. Name und Ortsangabe aus der Nachricht von abgeordnetenwatch.de wird als Suchkriterium in ein Internettelefonbuch eingegeben
  2. In meinem Fall gabs zwar einen Treffer, aber ohne Adresse – dafür steht da noch der Name der „Chefin“ dabei
  3. Also gibt man den Namen der „Chefin“ zusammen mit dem Ort in eine (nicht nähher genannte) Suchmaschine ein
  4. Dort landet man dann irgendwann auf einer Seite, die den Namen der Chefin und eine (in meinem Fall leicht falsche) Adresse beinhaltet
  5. Diese Adresse versieht man dann mit dem Namen der aus der Nachricht von 1. und schickt dort seine Antwort hin

Wenns unsere Briefträgerin genau genommen hätte, hätte sie den Brief allerdings als unzustellbar zurückschicken können, denn die Hausnummer war falsch (stand auch falsch auf der Seite von 4.).

Auf diese weise Adressen herauszusuchen birgt allerdings die Gefahr, dass der Brief auch beim falschen Landen kann. Aus einer Schufa-Selbstauskunft weiss ich nämlich, dass es in Annweiler anscheinend noch einen Stefan Heid geben muss (zumindest stand seine Adresse in meiner Selbstauskunft drinnen), der nicht im Telefonbuch steht. An wen wäre der Brief wohl gegangen, wenn ich nicht im Telefonbuch stehen würde, aber er?

Dieses Verfahren taugt maximal um bestehende Adresslisten abzugleichen, aber auf keinen Fall um zweifelsreie korrekte Adressen die zu einer Name/Ort kombination zu erhalten…

Deswegen

m(

Erinnerung an §34 BDSG an Dr. Thomas Gebhart

?Nachdem auf meine Mail vom 20.04.2010 nur ein Verbot der Veröffentlichung als Antwort kam, hab ich heute nochmal nachgebohrt:

Sehr geehrter Herr Dr. Gebhart,

in der Mail vom 20.04.2010 hab ich sie unter anderem Aufgefordert, mir
die Quelle meiner Anschrift mitzuteilen, da ich diese bei
Abgeordnetenwatch NICHT angegeben habe. Gem. §34 BDSG sind Sie hier zur
Auskunft verpflichtet. Dies ist bisher nicht geschehen.

Daher fordere ich Sie hiermit erneut und letztmalig auf, mir die
gefordferte Auskunft zu erteilen. Sollte Ihnen dies nicht möglich sein,
bitte ich ersatzweise um Nennung jener Vorschrift, die Abgeordnete von
der Auskunftspflicht nach § 34 BDSG befreit.

Auch diese Mail befindet sich in meinem Weblog.
Da ich davon ausgehe, dass Ihr veröffentlichungsverbot für Ihre Mails
und Briefe weitrerhin besteht, werde ich nur meine Mails
veröffentlichen. Ein Bild über Sie kann sich dann jeder Leser selbst
machen.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Heid
???

Abofallenabzocker wie die Content4U-GmbH werden immer dämlicher

Über Abofallen findet man im Netz ja mittlerweile genung, so dass ich mir größere Ausführungen hier mal spare. Dass dieses Pack nur das Beste von seiner Kundschaft will, nämlich ihr Geld, dürfte auch klar sein.

Weiterhin drüfte auch klar sein, dass sich die Betreiber  möglichst keine Arbeit machen wollen. Dass die allerdings zu doof sind, Adressen zumindest auf deren Syntaktische Korrektheit zu überprüfen, hätte ich jetzt doch nicht gedacht. Ich hab das Glück (oder auch Pech, je nach dem, wie man’s sieht) Eigentümer der Domain shsh.de zu sein. Da ich über diese Domain viel Mailverkehr mit unterschiedlichen Mailadressen abwickle, hab ich dort eine Catch-All-Adresse eingerichtet, d.h. dass alle Mails, die an irgendwas-0815-4711@shsh.de tatsächlich in meinem Postfach landen. Gestern abend kam eine Mail von der Content4U-GmbH, die ich Euch nicht vorenthalten will:

ZAHLUNGSAUFFORDERUNG

Kundennummer: DS-15791
Rechnungsnummer: RE60-114879

Sehr geehrte/r Herr / Frau Ppppppppppppp,

wir bedanken uns für Ihre kostenpflichtige Anmeldung vom 18.02.2010 mit der
IP-Adresse 91.3.88.157 über Download-Service.de und freuen uns Sie als Kunden bei unserem Premium Download-Portal
www.Download-Service.de begrüßen zu dürfen.

In Ihrem persönlichen http://www.Download-Service.de Login finden Sie redaktionell aufbereitete Inhalte und
Informationen zum Thema Computer-Software, sowie zahlreiche Premium-Funktionen. Für die Bereitstellung und
Erbringung unserer Dienstleistung erlauben wir uns, das vereinbarte Nutzungsentgelt gemäß folgender Aufstellung in
Rechnung zu stellen:

————————————————————————–
12-Monatszugang für Download-Service.de – 96,00 EUR
Zeitraum: 18.02.2010 – 18.02.2011 – Zahlung laut AGB ein Jahr im Voraus
————————————————————————–
zu zahlender Rechnungsbetrag: 96,00 EUR
————————————————————————–
————————————————————————–

Bitte überweisen Sie den Rechnungsbetrag von 96,00 EUR bis zum 13.05.2010
unter Angabe des Verwendungszwecks 60-BBLSMV-114879-NQKPWW-1
auf unsere Bankverbindung:

Kontoinhaber: Content4U GmbH
Kontonummer: 700 139 41
Bankleitzahl: 460 517 33
Bankinstitut: Stadtsparkasse Freudenberg

Bei EU-Überweisungen:
IBAN: DE48 4605 1733 0070 0139 41
Swift/Bic: WELADED1FRE

Verwendungszweck: 60-BBLSMV-114879-NQKPWW-1

Wir bitten Sie den oben genannten Betrag innerhalb der gennanten Frist zu überweisen,
um die Entstehung zusätzlicher Mahnkosten zu vermeiden.

Wenn Sie Ihre Zugangsdaten oder Ihr persönliches Passwort vergessen haben,
können Sie jederzeit unter http://www.Download-Service.de/request_password Ihre Daten erneut anfordern.

Sollten Sie Fragen zu dieser Rechnung oder unserem Dienstleistungsangebot haben,
steht Ihnen unsere Kunden-Hotline von Montag-Freitag von 8 -18 Uhr
unter +49-1805-881140724 (14 cent / Minute aus dem deutschen Festnetz,
Mobilfunk max. 0,42 EUR/Min.) zur Verfügung.

Wenn Sie gemäß § 14 UStG eine Rechnung mit ausgewiesener Mwst wünschen,
kontaktieren Sie uns bitte unter Angabe Ihrer Rechnungsnummer unter der E-Mail – Adresse Mwst@Content4U-GmbH.de.

Im Anhang finden Sie die Rechnung im Originalformat auf unserem Briefpapier.

Der Anhang ist virenfrei. Sie benötigen den Adobe Acrobat Reader, um sich
die Rechnung anschauen zu können.

Mit freundlichen Grüßen,

Content4U GmbH
Rechnungsstelle

————————————————————————–

Persönliche Rechnungssignatur:
QCOPTJADHOWWVGCQJJGLLQEECYWKSJTDWZFMNQAC

Content4U GmbH – Klostergasse 5 – 04109 Leipzig
Geschäftsführer: Viliam Adamca

Steuernummer: beantragt

An dieser Mail hing dann auch noch dieses PDF dran: RE60-114879

Die Komplette Postadresse im PDF-File lautet:

Uuuuuuuuuuuuuuuu Ppppppppppppp
öööööööööööööö54
666666 äääääää
Österreich

  • Also meines Wissens sind die Postleitzahlen Österreich 4-Stellig
  • einen Ort äääääää gibt es glaub ich nicht
  • eine Straße Namens öööööööööööööö54 warscheinlich auch nicht

Interessant ist auch die Rechnung selbst, denn die m. M. eigentlich ungültig, da sie sich nicht die nach  §14 UStG Abs. 4 Nr. 2 erforderliche Steuernummer enthält. Der Hinweis dass diese Beantragt ist, reicht m. E. nicht aus. (Dies ist keine Rechtsberatung, sondern lediglich die Niederschrift meiner eigenen Meinung)

Ach ja, die in der Rechnung angeblich verwendete IP-Adresse passt auch nicht zum Land.

Da ich diese Seite nie besucht habe, werd ich natürlich nicht zahlen. Ich bin mal gespannt, ob irgendwann wieder lustige, automatisierte Post, vieleicht von nem Anwalt oder so kommt…. Wenn ja, veröffentliche ich das dann wieder hier. 😉

Update: Ich hab die Verlinkungen in der zitierten Mail durch linkfreie Text ersetzt, da ich auf solche Abzocker nicht verlinken möchte. Die Links wurden durch Copy & Paste irrtümlich übernommen.

Update: Die Mahnung ist da…

Bitte kopiert nicht die gesamte Email von Content4U in die Kommentare, denn die landen sonst im Spamfilter und müssen dann von mir Händisch freigegeben werden. Dies werde ich ab sofort nicht mehr tun.

Update (16.09.2010): Hab da grad noch was lustiges zu dem Sauhaufen gefunden.

Update (16.02.2011): NEIN, ich werde Euch nicht anrufen weil Ihr nicht wisst, was ihr machen sollt. Wer lesen und verstehen kann ist hier klar im Vorteil. Der Blogpost hier unterscheidet sich von 100 % aller Kommentartoren/-innen dadurch, dass sie tatsächlich betroffen sind und so ein Stück Altpapaier in ihrem Briefkasten (das Postfach, dass auch ohne Internet funktioniert) gefunden haben. Ich dagegen mach mich eigentlich nur über die Dummheit der Abzocker lustig, da sich wohl irgend ein Scherzkeks dort angemeldet und als Email-Adresse <irgendwas>@<meine andere Domain> angegeben hat und die einfach zu Doof sind, vor dem Abzocken ihre Datenbank zumindest auf Syntaktische Korrektheit zu prüfen.